Stellungnahme des Vorstands der IAIS
12. November 2024
Am 5. November erklärte die russische Generalstaatsanwaltschaft die Internationale Assoziation für Intellektuelle Spiele (IAIS, russisch: МАИИ) zu einer unerwünschten Organisation.
Die IAIS ist in ihren Zielen und Aufgaben vergleichbar mit einem internationalen Sportverband. Wir entwickeln Normen und Empfehlungen, die Spieler in verschiedenen Ländern nutzen. Die IAIS war immer eine offene Plattform für den Ideenaustausch und hat nie versucht, Spielprozesse zu monopolisieren; wir ließen den Nutzern stets die Wahl, unsere oder andere Instrumente zu verwenden.
Die Entscheidung der russischen Behörden, eine solche Organisation zu verbieten, erscheint merkwürdig, entspricht jedoch ihrem Ziel, jede unabhängige intellektuelle Tätigkeit einzuschränken oder unter Kontrolle zu bringen.
Die IAIS hat in Russland weder Veranstaltungen organisiert noch dort lokale Strukturen aufgebaut oder geplant. Wir wissen jedoch, dass der Status als unerwünschte Organisation für in Russland lebende Personen (unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit) und für russische Staatsbürger (unabhängig von ihrem Wohnort) das Risiko von Strafverfolgung mit sich bringt. Zum Schutz der IAIS-Mitglieder und anderer russischer Spieler war die IAIS gezwungen, folgende Maßnahmen zu ergreifen:
- Es wurde allen russischen Staatsbürgern und Bewohnern, die Mitglieder der IAIS oder in ihren Gremien tätig waren, empfohlen, die Organisation zu verlassen und ihre Ämter niederzulegen.
- Vorübergehende Aussetzung des Eintritts neuer Mitglieder.
- Blockierung der Annahme von Mitgliedsbeiträgen und Spenden über russische Konten.
- Beendigung der IAIS-Autorisierung für Turniere.
- Einstellung der Unterstützung für das Bewertungssystem, das die Ergebnisse von IAIS-autorisierten Turnieren berücksichtigte.
Bis zum 12. November haben alle Arbeitsgruppen und der Kontrollausschuss der IAIS ihre Tätigkeit aufgrund des Rücktritts vieler Mitglieder eingestellt. Natürlich waren in der IAIS auch Personen aktiv, die keine Verbindung zu Russland hatten, doch die große Unsicherheit erlaubt es noch nicht, die Arbeit selbst in jenen Gremien zu planen, die ihre Funktionsfähigkeit beibehalten haben. Eine Wiederaufnahme der Arbeit wird nach einer Mitgliederversammlung und der Neugewinnung von Mitgliedern möglich sein.
Die Mitgliederversammlung, die das zukünftige Format der Organisation festlegt, wird von den verbleibenden Mitgliedern des Vorstands vorbereitet: Roman Nemuchinsky, Jury Razumau und Alexey Stich.